Beim BENEFIZKONZERT „Zwischen Himmel & Hölle“ am 1.11.23 wurden in der vollen St. Maximiliankirche München 1825 EUR für die Orienthelfer e.V. Christian Springer eingespielt!
Unter dem Titel „ZWISCHEN HIMMEL & HÖLLE“ Geistliche & Weltliche Passion erklangen 2 hochbarocke Kantaten für Solo Sopran und Orchester. Passion in der ganzen Bandbreite seiner Bedeutung vom tiefsten Leid bis zur freudvollen leidenschaftlichen Hingabe wird in beiden Werken musikalisch mit barocken Stilmitteln in einer expressiven Klimax aufgebaut. In der geistlichen Kantate “Mein Herze schwimmt im Blut“ von Johann Sebastian Bach wird der reuige Sünder von seinen „Höllenhenkern“ erlöst und darf sich von der Schwere seiner Seufzer & Klagen befreit freudig in himmlische Seligkeit schwingen. In der virtuosen italienischen Kantate „Il delirio amoroso“ – „Der Liebeswahn“ von Georg Friedrich Händel verfällt die leidenschaftlich liebende Clori nach dem Tod ihres Angebeteten dem Wahnsinn und folgt ihm in den Hades, wo sie sich im Elysium dem süßen Vergessen hingibt und von ihren Höllenquallen erlöst wird. Italienisches Temperament und emotionale Affekte spiegeln sich auch im virtuosen Oboenkonzert in C-Dur von Antonio Vivaldi wider.
Programm
Johann Sebastian Bach „Mein Herze schwimmt im Blut“ BWV 199
Antonio Vivaldi Konzert für Oboe in C-Dur RV 447
Georg Friedrich Händel „Il Delirio Amoroso“ HWV 99
Stephanie Krug – Sopran Lorenz Eglhuber – Oboe Charlotte Kohl, Adelheid Wehner – Violinen Christina Sontheim – Viola Vanessa Lorenzi – Violone Richard Röbel – Cembalo Hans Huyssen – Violoncello, musikalische Leitung
Musik: Georg Friedrich Händel (HWV 17), Libretto: Bussani / Haym
Szenische Neuproduktion des Ensemble così facciamo auf historischen Instrumenten mit Spirituals, Blues & Jazz von Georg Gershwin
Giulio Cesare in Egitto (London 1724) — »Cafe Nireno« am Ende der Welt!
Jazz, Drogen, Sex und Kriegsgeschäft, in jedem Augenblick prall gefüllt mit Leben, Emotionen und Intrigen! In Kairo der 20er Jahre prallen auf engem Raum die Weltmächte aufeinander. Feindbilder werden verfestigt, Fremdsein und Größenwahn, Eroberungsdrang des Unbekannten und das tiefe menschliche Begehren nach Herrschaft, Liebe und Anerkennung bahnt sich seine Wege. Aufstieg und Fall eines Weltreiches liegen immer knapp beieinander – alles hat seinen Preis! (Martina Veh)
Termine:
28./29. Mai 2022 – Theater Aschaffenburg 1./3./4. Juni – 20 Uhr im Cuvilliéstheater der Münchner Residenz
13. November 2022 – Lessingtheater Wolfenbüttel (16 Uhr)
Besetzung:
Giulio Cesare – Lena Spohn Cleopatra – Stephanie Krug, Milena Bischoff Sesto – Franziska Weber Cornelia – Eva Summerer Tolomeo – Joel Vuik Achilla – Joel Frederiksen Nireno – KS Christopher Robson Curio – Nikolaus Maier
Regie: Martina Veh musikalische Leitung: Hans Huyssen
Ensemble für Alte Musik Neu così facciamo Jazzensemble mit Matthias Preißinger (Klavier) und Stefan Schreiber (Saxophon)
Bühne – Stefan Wintersberger, Kostüme – Nikolaus Maier, Licht – Wieland Müller-Hasslinger, Regieassistenz/Abendspielleitung – Susanne Barta, Produktionsassistenz – Maximilian Liman
Dieses Projekt wurde unterstützt durch Dechentreiter Beteiligungs GmbH, Dr. Eike Grunert, durch die , sowie vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Wenn Giulio Cesare heutzutage Händels beliebteste und daher auch meistgespielte Oper ist, so liegt das wahrscheinlich am Sujet der exotischen Liebesaffäre zwischen Cäsar und Cleopatra, die stets lebhaftes Publikumsinteresse findet. Dass die Oper zudem auch ein kompositorisches Meisterstück ist und einige von Händels eingängigsten und anspruchvollsten Arien enthält, macht ihre Realisierung umso reizvoller. Dass sie schließlich noch durch den Kontext und den Ort der Handlung (das von Rom ca. 50 v. Chr. besetzte Ägypten) Gelegenheit bietet über Orientalismus und Kolonialisierung nachzudenken, macht sie in unseren Zeiten (leider gerade wieder) zu einem unwiderstehlich aktuellen Lehrstück. Obwohl historische Figuren und exotische Schauplätze geradezu charakteristisch für Libretti des 18. Jahrhunderts sind, dienen sie schließlich doch nur als unverbindliche Rahmenbedingungen der Schilderung von Variationen eines immer gleichen, lehrhaft-moralisierenden, europäischen Heldenepos: ein leidgeprüfter, aber mit Tugend, Geduld und Mut ausgestatteter Held überwindet schließlich alle grausamen Widersacher und Schicksalsschläge. Opern dieser Machart werden heute überhaupt nur noch deshalb gespielt, weil es einigen Komponisten gelang, dieses Schema subversiv aus den Angeln zu heben und schablonenhafte Bühnenfiguren mittels nuanciert musikalischer Charakterisierungen zu nachvollziehbar fühlenden und erlebenden Individuen zu verwandeln. Händel steht hier an führender Stelle. Seiner Gabe, für bestimmte Stimmungen, dramatische Situationen, innere Vorgänge usw. mit wenig Mitteln stets einen bestürzend treffend musikalischen Ausdruck zu finden, in denen sich auch ein heutiger Hörer wiedererkennen kann, ist die moderne Wiederbelebung der Barockoper maßgeblich zu verdanken. Inzwischen wird aber eine weitere politisch-aufführungspraktische Intervention notwendig. Genau so, wie Händel ferne und fremde historische Figuren in nahe, Bekannte umwandelt, so ist es jetzt an der Zeit ferne und angeblich exotische Schauplätze in die eigene Erfahrungswelt zu integrieren, um nicht – und sei es nur aus falsch verstandener Werktreue – in die Fallstricke eines nicht mehr haltbaren Orientalismus zu geraten. Unsere Inszenierung verlegt daher die Handlung in die roaring twenties des vorigen Jahrhunderts, in ein Ambiente, das von Ägyptomanie, Jazz Age, der endlich erreichten Unabhängigkeit Ägyptens und einer Offenheit für das Zusammenprallen von vielfältigen kulturellen Strömen geprägt ist. Dabei geht es keinesfalls darum die Partitur zu verfälschen oder zu entstellen, sondern – im Gegenteil – Aufführungspraxis aus dem Geist des Werkes weiterzudenken und Händels Musik in die Zukunft hinüberzuretten.
1999 stellt così facciamo in der Kleinen Szene der
Semperoper Dresden Monteverdis „Poppea“ vor, als „barocken Krimi“ in
einer eigenen 2 1/2 stündigen Fassung für sieben Sänger und sieben Instrumentalisten
auf offener Bühne. Diese erste Opernproduktion des Ensembles wird ein großer
Erfolg, mit Wiederaufnahmen 2002 und 2004/05 u.a. im Metropol-Theater München
und im Rahmen zweier Tourneen durch Deutschland und die Schweiz.
In kongenialer Umsetzung der Vorlage Monteverdis und
Busenellos verschmelzen in dieser Produktion Text, Musik, Gesang, Szene und
Lichtregie zu einer Einheit und einem mitreißenden Gesamtkunstwerk –
musikalische Besonderheiten wie ein um eine E-Gitarre erweitertes Continuo tragen
dazu bei.
2016 stellt così facciamo das Stück in einer aufregenden Neuproduktion in der Regie durch Martina Veh vor, im Cuvilliés-Theater München und einer Tournee durch Deutschland und die Schweiz.
DVD Ausschnitte aus der Produktion 2016 am Cuvilliéstheater, Regie Martina Veh
„Signor sempre mi vedi, anzi mai non mi vedi“ Liebesszene Poppea/Nero
Poppea (Stephanie Krug), Nero (Christian Sturm)
Auseinandersetzung Drusilla/Ottone Tarantella – „A te di quanto son, bellissima donzella“
„Erstaunen und Begeisterung im voll besetzten Haus“ tz München
„Differenziertheit und Intensität“ Dresdner Neueste Nachrichten
„Così facciamo überrascht und überrumpelt mit einer heißblütigen, dabei musikwissenschaftlich hieb- und stichfesten Direktheit des Spiels auf der Bühne wie an den alten Instrumenten, die die Frage „Was hat Oper jungen Leuten noch zu sagen?“ einfach wegfegt.“ tz München
„Bezwingende Regie im Geiste der Musik“ Mindener Tageblatt
„Heißbblütige Direktheit des Spiels“ tz München
„Poppea als barocker Krimi“ Dresdner Neueste Nachrichten
„Pralles und quicklebendiges Musiktheater“ Mindener Tageblatt
[Das Ensemble] überrascht und überrumpelt mit einer
heißblütigen, dabei musikwissenschaftlich hieb- und stichfesten Direktheit des
Spiels auf der Bühne wie an den alten Instrumenten, die die Frage “Was hat Oper
jungen Leuten noch zu sagen?” einfach wegfegt. … [es] fesselt mit einer
glühenden monteverdischen “Poppea”… von wütender Erotik angetriebenes
Spiel… Erstaunen und Begeisterung im voll besetzten Haus…
Beate Kayser
– im Aufbau –
Prof. Joachim Herz in einem Brief an Regisseur Rudolf Danker vom 27. Mai 1999 (Auszüge mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Empfängers):
„… Vorbildlich die Diktion der Sänger. Ich habe noch
nie eine Aufführung erlebt, wo Monteverdis bühnengemäßer Realismus, sein
Abkonterfeien von Charakteren durch ihre Singweise so deutlich dargeboten
worden wäre wie bei Ihnen.
…Hervorragend fand ich, was in den Soloszenen, besonders
zwischen Poppea und Nero, an Aktion stattfand: eminent abwechslungsreich und
immer stimmend zur Musik. Die Poppea exquisit, sehr erotisch, stets klar ihre
Absicht im Visier – überzeugend. (…) Ebenfalls rundheraus gelungen die
Octavia und die Drusilla…Das Ganze nahm sehr für sich ein in seiner
Direktheit, wie ja auch die lebhafte Resonanz des Publikums bewies…
In summa gratuliere ich Ihnen, Ihrem Vokal- und Instrumentenensemble und dem spiritus rector der Musik!“ Prof. Joachim Herz, Dresden
2013: Wiederaufnahme von 2006 Henry Purcell: DIDO & AENEAS IN AFRICA in einer europäisch-arabischen Realisation
Purcells einzige vollständige Oper „Dido & Aeneas“ realisiert così facciamo mit großem Erfolg in einer direkt aus dem Stoff abgeleiteten europäisch-arabischen Fassung. Dabei wird die kulturhistorische Dimension der antiken Sage herausgearbeitet, anhand der Frage, wie sich wohl das Verhältnis zwischen Europa und seinen südlichen Nachbarn entwickelt hätte, wenn Aeneas Dido nicht verlassen hätte und Karthago statt Rom das Zentrum seines neuen Reiches geworden wäre. Die europäische Barockmusik wird deshalb ihrem historisches arabisches Gegenstück gegenübergestellt, gespielt von irakischen Musikern auf traditionellen arabischen Instrumenten. Der Ergebnis ist magisch: so wie der trojanische Held in die Welt der afrikanischen Königin eindringt, durchbricht Purcells Musik plötzlich das zeitlose Kreisen der arabischen Maqam Musik, welche die Aufführung mit der Beschwörung eines weiten, wüstengleichen Raumes eröffnet.
Die europäische Barockmusik wird deshalb ihrem historischen arabischen Gegenstück gegenübergestellt, gespielt von irakischen Musikern auf traditionellen arabischen Instrumenten. Der Ergebnis ist magisch: so wie der trojanische Held in die Welt der afrikanischen Königin eindringt, durchbricht Purcells Musik plötzlich das zeitlose Kreisen der arabischen Maqam Musik, welche die Aufführung mit der Beschwörung eines weiten, wüstengleichen Raumes eröffnet. Die politischen Ereignisse in vielen arabischen Ländern Nordafrikas führten zur Wiederaufnahme dieser Produktion 2013, mit zwei Tourneen durch Deutschland und die Schweiz und einer Vorstellungsreihe im Cuvilliés-Theater München.
Didos Lamento
Dido (Stephanie Krug)
Ouvertüre Aeneas Ankunft
Dido (Stephanie Krug), Aeneas (Christian Sturm)
The greatest blessing
Dido (Stephanie Krug), Belinda (Miriam Alexander), Chor (Monika Lichtenegger, Martina Koppelstetter, Anton Leiss-Huber, Joel Frederiksen)
01 Ah Belinda02 Fear no danger03 Harms our delight04 Ouverture
05 Thanks to these lonesome vales06 Thy hand Belinda07 Todeslied
Besetzung (2013)
Sänger
Dido
Stephanie Krug / Katrin Arnold
Aeneas / Sailor
Christian Sturm
Belinda / 1st witch
Beate Gartner / Miriam Alexandra
2nd woman / 2nd witch
Monika Lichtenegger / Lente Louw
Sorceress / Spirit
Martina Koppelstetter / Daiva Gedvilaite
Gefolge / Hexe
Anton Leiss-Huber
Gefolge / Hexe
Joel Frederiksen
Tanz
Élodie Lavoignat
Ensemble Così facciamo
Barockvioline
Kumiko Yamauchi, Daniela Willert
Barockviola
Andreas Pilger / Veronika Stadler
Violone
Ann Fahrni
Laute/ Chitarrone / Barockgitarre
Uwe Grosser, Joel Frederiksen
Darabuka, Req, Daff, Gesang
Saad Thamir
Djoze (Arabische Kniegeige)
Bassem Hawar
Oud (arabische Laute)
Roman Bunka
Musikalische Leitung/ Einrichtung/ Barockcello
Hans Huyssen
Regie, Bühne
Heike Hanefeld
Licht
Gerrit Jurda, Thomas Wendt
Kostüme, Figurinen
Barbara Anna Keiner, Marion Schultheiss
Choregraphie
Élodie Lavoignat
Maske
Barbara Anna Keiner
Regieassistenz
Damien Liger
Die Vorstellungen im Cuvilliés-Theater München am 7./9./10. März 2013 erfolgten als Veranstaltung der GbR Ensemble cosi facciamo mit Unterstützung der Kanzlei Gibson Dunn (Rechtsanwälte und im Ausland zugelassene Anwälte), und des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
Kritiken
„Mit Gänsehaut-Garantie!“ Main Echo Aschaffenburg
„Magische Inszenierung“ Mainpost Schweinfurt
„Eine großartige Dido mit wahrhaft königlicher Würde und Anmut“ Abendzeitung München
„Dido & Aeneas in Africa bejubelt!“ Kronenzeitung Villach
2011 kehrte così facciamo in das prächtige Cuvilliés-Theater in der Münchner Residenz zurück, mit einer eigenen Version von Georg Friedrich Händels Ariodante in der Regie und Ausstattung durch den südafrikanischen Tenor und Regisseur Kobie van Rensburg (rechts). In seinem Regieansatz trafen sich historische Aufführungspraxis und High-Tech: mittels spielerischer Projektionen wurden virtuelle Bühnenräume (und nebenbei die zum unmittelbaren Verständnis dieser Opera Seria so notwendigen deutschen Untertitel) augenblicklich erzeugt und verändert, und es entfaltete sich eine wahrhaft barocke Szenenfantasie.
Die anschließende Tournee durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und Luxemburg geriet erneut zu einem grandiosen Erfolg für così facciamo.
Con l’ali di costanza
Olivia Vermeulen (Ariodante), Ensemble
Scherza, infida
Olivia Vermeulen (Ariodante)
„Fulminate“ Gewitterarie Dalinda
Gudrun Sidonie-Otto
„Se l’inganno“ Triumph des Polinesso mit Tanz-Irrlicht-Doppel
Duell Lurcanio – Ariodante vor den Stufen des Palastes in Blau mit “flying Big Macs”
Veranstaltung der GbR Ensemble così facciamo, mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferates der Landeshauptstadt München.
Kritiken
„Sängerische Klasse, mit der Händel zum Triumph geführt wird.“ Mindener Tageblatt
„Frischer und lebendiger kann man Barockmusik wohl kaum spielen.“ Der Neue Merker, Opernzeitschrift der Wiener Staatsoper
„Glanzvoller Opernabend“ Norddeutsche Rundschau
„Olivia Vermeulen in der Titelrolle des Ariodante sang so wundervoll leuchtende, fesselnde Koloraturen, dass (…) keiner das je vergessen wird.“ Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
„van Rensburg und così facciamo bringen Ariodante als funkelndes Barockjuwel auf die Bühne.“ Bayernkurier
„Eine schillernde Mischung aus Mysterienspiel, Multimedia-Show und mitreißendem Musiktheater, deren Sog man sich gerne überlässt.“ Mainpost
„Fulminante Inszenierung“ Traunsteiner Tageblatt
„Ein spannungsgeladener, kurzweiliger Wechsel zwischen ungestilltem Begehren, heftiger Liebe und düsterem Intrigenspiel.“ Bayerischer Rundfunk
„Einmal im Barockhimmel“ Kleine Zeitung Villach
„Dass sich alle in ihren Rollen nicht nur wohlfühlen, sie vielmehr bis zur kleinsten Geste und zum kürzesten Augenaufschlag leben, macht den Charme dieser Aufführung aus.“ Münchner Merkur
„Virtuos bewegt sich die Aufführung zwischen dem tödlichen Ernst des Dramas und seiner ironischen Kommentierung.“ tz München
2008 realisierte così facciamo zu seinem 10-jährigen Jubiläum Claudio Monteverdis L’Orfeo in einer selbst erstellten Rekonstruktionsfassung der (wahrscheinlichen) Bedingungen der ersten Uraufführung am Hofe von Mantua 1607. Monteverdis Musik wurde ergänzt durch Neuvertonungen von Textpassagen des Ursprungslibrettos, deren ursprüngliche Musik nicht überliefert ist. Sechs Solisten gestalteten die Hauptpartien und die Chöre, das große und farbenreiche Orchester agierte ebenso wie der Dirigent sichtbar und in die Handlung einbezogen mitten auf der Bühne. Diese Produktion des Ensembles war u.a. in den Theatern in Schweinfurt, Tuttlingen, Villach, Itzehoe, Minden, Neumünster, Leverkusen und Neuburg an der Donau zu Gast, und erlebte zwei Aufführungen im damals frisch sanierten Cuvilliés-Theater in der Münchner Residenz.
„Lasciate i monti“
Ensemble (Stephanie Krug, Martina Koppelstetter, Mirko Guadagnini, Daniel Karrasch, Jochen Schmidt, Tobias Pfülb)
“In un prato fiorito”
Messaggiera (Martina Koppelstetter)
“Tu sei morta”
Orfeo (Mirko Guadagnini)
Posaunen/Orfeo
Orfeo (Mirko Guadagnini)
“Orfeo”
Orfeo (Mirko Guadagnini)
“Ahi vista troppo dolce”
Euridice (Stephanie Krug)
Non vivoRosa del cielVieni Imeneo
OmbrosiSignor quel infelice
Besetzung (2008) / Monteverdi 20
Sänger
Orfeo (Tenor)
Mirko Guadagnini
La Musica / Euridice/ Speranza (Sopran)
Stephanie Krug
Messaggiera / Proserpina (Mezzosopran)
Martina Koppelstetter
Caronte / Plutone (Bass)
Tobias Pfülb
Pastore / Spirito (Tenor)
Daniel Karrasch Jochen Schmidt
Ensemble Così facciamo
Barockviolinen
Swantje Hoffmann, Julia Hanke
Blockflöten
Maria Büchl, Reinhild Waldek
Gamben
Barbara Hofmann, Reinhild Waldek
Barockcello
Felix Stross
Zinken
Arno Paduch, Friederike Otto
Barockposaunen
Gerhard Schneider, Bernhard Rainer, Christian Kramer, Johannes Giesinger
Laute/ Theorbe/ Chitarrone
Uwe Grosser
Harfe
Reinhard Waldek
Colascione
Johannes Giesinger
Cembalo /Orgel/ Regal
Anne Marie Dragosits & Maria Büchl
Schlagzeug
Christian Kramer
Musikalische Leitung/ Einrichtung
Hans Huyssen
Regie
Julia Wahren
Bühne/ Kostüm
Barbara Fumian
Licht
Gerrit Jurda
Maske
Anneliese Hartmann
Regieassistenz
Christian Gnasmüller
Die Vorstellungen im Cuvilliés-Theater München am 19. und 20. November 2008 waren eine Veranstaltung der GbR Ensemble cosi facciamo in Zusammenarbeit mit dem Marini Consort Innsbruck, mit Unterstützung der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München.
Kritiken
„Wie blüht die Musik hier auf: die schlanke Besetzung ermöglicht eine berückende Zartheit.“ Süddeutsche Zeitung
„Die Oper wurde zum überraschenden und selten raren
Erlebnis.“ Schwäbische Zeitung
„Die Mutter aller Opern in Witz und Charme gekleidet.“ Kleine Zeitung Villach
„Eine anrührende Geschichte wird zum Erlebnis.“ Schwäbische Zeitung
„Stimmlich homogenes, vitales und lustvoll spielendes
Ensemble.“ Münchner Merkur
Henry Purcell: DIDO & AENEAS IN AFRICA in einer europäisch-arabischen Realisation
Im Herbst 2006
folgte così facciamos bejubelte Neuproduktion Purcells einziger vollständiger
Oper „Dido & Aeneas“ in einer direkt aus dem Stoff abgeleiteten
europäisch-arabischen Realisierung: Dido & Aeneas in Africa. Dabei wird die
kulturhistorische Dimension der antiken Sage herausgearbeitet, anhand der
Frage, wie sich wohl das Verhältnis zwischen Europa und seinen südlichen
Nachbarn entwickelt hätte, wenn Aeneas Dido nicht verlassen hätte und Karthago
statt Rom das Zentrum seines neuen Reiches geworden wäre.
Die europäische Barockmusik wird deshalb ihrem historisches arabisches Gegenstück gegenübergestellt, gespielt von irakischen Musikern auf traditionellen arabischen Instrumenten. Der Ergebnis ist magisch: so wie der trojanische Held in die Welt der afrikanischen Königin eindringt, durchbricht Purcells Musik plötzlich das zeitlose Kreisen der arabischen Maqam Musik, welche die Aufführung mit der Beschwörung eines weiten, wüstengleichen Raumes eröffnet.
Besetzung (2006) Musikalische Einrichtung und Leitung – Hans Huyssen, Regie – Heike Hanefeld, Bühne/Licht-Design – Gerrit Jurda, Kostüme – Barbara Anna Keiner, Maske – Sabine Tanri, Technische Leitung – Gerrit Jurda, Musikdramaturgie – Jörg Them, Regieassistenz – Anna Kobayashi, Plakat/Fotos – Hermann Posch, Produktion – Eike Grunert
2004 realisierte così facciamo Händels Acis & Galatea als farbenreiche Naturoper. Kunstvoll in die Ouvertüre verwobene und gesampelte afrikanische Naturlaute ziehen die Zuschauer in den Bann der Schäferidylle, welche später durch den Riesen Polyphem gewaltsam zerstört wird. Wie schon bei der Uraufführung 1732 werden die mitreißenden Chöre vom Ensemble der Gesangssolisten bestritten und so unmittelbar szenisch integriert. Im Sinne des Strebens così facciamos nach Authentizität sowohl im Hinblick auf die historischen Quellen als auch deren zeitgenössische Interpretation spiegelt sich in dieser Produktion die auf unsicheren Beinen stehende und unausgewogene Einbettung der kultivierten Menschheit in ihre natürliche Umgebung wieder. Fernab der Bedienung von Ideologien erwies sich das mitreißend-drängende Spiel des Ensemble als ansteckend, um den Zuschauern eine wahrhafte Kostprobe des pastoralen Paradieses zu geben.
“As when the dove”
Galatea (Stephanie Krug)
“Wretched lovers”
(Silke Wenzel, Stephanie Krug, David Munderloh, Colin Balzer, Andreas Czerney)
”Oh ruddier than the cherry”
Polyphem (Andreas Czerney)
“Love sounds”
Acis (Colin Balzer)
01 Happy happy02 Hush03 Love in her eyes
04 Ouverture05 The flocks shall leave the mountains
Besetzung (2004)
Sänger
Acis (ein Hirte)
Colin Balzer
Galatea (eine Nymphe)
Stephanie Krug
Polyphem (ein Zyklop)
Andreas Czerney
Damon (ein Hirte)
David Munderloh
Coridon
Silke Wenzel
Ensemble Cosí Facciamo
Violine 1
Ursula Kortschak
Violine 2
Ewa Miribung
Oboe I / Blockflöte II
Elisabeth Baumer
Oboe II / Blockflöte I
Andreas Helm
Fagott
Katrin Lazar
Violoncello
Hans Huyssen
Violone
Eduard Hruza
Laute, Chitarrone
Uwe Grosser
Cembalo und Korrepetition
Jeremy Joseph
Musikalische Leitung/ Einrichtung
Hans Huyssen
Regie
Enke Eisenberg
Bühne
Andrea Behn
Kostüme
Sabine Wagner
Lichtdesign
Gerrit Jurda
Zuspielungen
Hans Huyssen
Regieassistenz
Belinda Helm
Dramaturgie
Anna Poeschel
Die Produktion und die Aufführungen im Theaterzelt “Das Schloss” in München konnten realisiert werden mit Unterstützung der:
Kritiken
„Unwiderstehliche Sogkraft“ Süddeutsche Zeitung
„Ein perfektes, grundehrliches Theater der Fantasie, der reinen Inspiration“ tz München
„Fein nuanciertes und handwerklich auf höchstem Niveau stehendes Theaterspiel findet begeisterte Zustimmung“ Norddeutsche Rundschau
„Brückenschlag zur modernen Musik“ Holsteinischer Courier
„Dieses Orchester musizierte auf historischen Instrumenten mit so frischer, doch ausgefeilter Intensität, dass die nur an der Oberfläche scheinbar einfache Musik in hellem und doch differenziertem Licht erstrahlte.“ Süddeutsche Zeitung
1999 stellt così facciamo in
der Kleinen Szene der Semperoper Dresden Monteverdis „Poppea“ vor, als
„barocken Krimi“ in einer eigenen 2 1/2 stündigen Fassung für sieben
Sänger und sieben Instrumentalisten auf offener Bühne. Diese erste
Opernproduktion des Ensembles wird ein großer Erfolg, mit Wiederaufnahmen 2002
und 2004/05 u.a. im Metropol-Theater München und im Rahmen zweier Tourneen
durch Deutschland und die Schweiz.
In kongenialer Umsetzung der
Vorlage Monteverdis und Busenellos verschmelzen in dieser Produktion Text,
Musik, Gesang, Szene und Lichtregie zu einer Einheit und einem mitreißenden
Gesamtkunstwerk – musikalische Besonderheiten wie ein um eine E-Gitarre
erweitertes Continuo tragen dazu bei.
Besetzung 1999 Musikalische Leitung – Hans Huyssen, Regie/Bühne/Kostüme – Rudolf Danker (1999, 2002)/Martin Philipp (2004), Maske – Anke Espenhayn/Nadine Hohmann, Licht-Design – Gerrit Jurda, Sound-Design/Aufnahmen Götterwelt – Kris Heyne/Hans Huyssen, Technische Leitung – Gerrit Jurda, Regieassistenz/Abendspielleitung – Martin Phillip (1999), Luisa Lazarovici (2002, 2004), Produktionsassistenz – Jasmin Majetic, Plakat / Fotos – Hermann Posch, Produktion – Eike Grunert
Poppea – Stephanie Krug (Sopran), Nerone – Thomas Cooley (Tenor)/Ulrike Becker (Mezzosopran)/Henriette Meyer-Ravenstein (Mezzosopran), Ottone – Markus Forster (Altus)/Nicholas Hariades (Countertenor)/Martin Oro (Altus), Ottavia – Roswitha Müller (Mezzosopran)/Martina Koppelstetter (Mezzosopran)/Stefanie Früh (Mezzosopran), Seneca/Soldat/Mercurio – Helmut Seidenbusch (Bass) / Andreas Czerney (Bass), Arnalta/Lucano/Soldat/Nutrice/Todesbote – Michael Gann (Tenor)/Klaus Steppberger (Tenor)/Katrin Haube (Mezzosopran), Drusilla/Soldat – Silke Wenzel (Sopran), Violine – Fritz Kircher/Livia Krieg/Regine Freitag/Ursula Kortschak/Beate Kirchbichler, Cello – Hans Huyssen, Cembalo – Florian Birsak/Evelyn Laib/Robert Schröter/Franz Günthner/Peter Gerhartz, Orgel – Robert Schröter/Peter Gerhartz, Laute/Chitarrone/Gitarre/E-Gitarre – Uwe Grosser, Gambe/Lyrone – Irene Klein/Claas Harders/Brigitte Gasser
Kritiken
Preis: tz-Rose April 2002
tz München, 16.04.2002:
[Das Ensemble] überrascht und überrumpelt mit einer
heißblütigen, dabei musikwissenschaftlich hieb- und stichfesten Direktheit des
Spiels auf der Bühne wie an den alten Instrumenten, die die Frage “Was hat Oper
jungen Leuten noch zu sagen?” einfach wegfegt. … [es] fesselt mit einer
glühenden monteverdischen “Poppea”… von wütender Erotik angetriebenes
Spiel… Erstaunen und Begeisterung im voll besetzten Haus…
Beate Kayser
– im Aufbau –
Prof. Joachim Herz in einem Brief an Regisseur Rudolf
Danker vom 27. Mai 1999 (Auszüge mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Empfängers):
„… Vorbildlich die Diktion der Sänger. Ich habe noch
nie eine Aufführung erlebt, wo Monteverdis bühnengemäßer Realismus, sein
Abkonterfeien von Charakteren durch ihre Singweise so deutlich dargeboten
worden wäre wie bei Ihnen.
…Hervorragend fand ich, was in den Soloszenen, besonders
zwischen Poppea und Nero, an Aktion stattfand: eminent abwechslungsreich und
immer stimmend zur Musik. Die Poppea exquisit, sehr erotisch, stets klar ihre
Absicht im Visier – überzeugend. (…) Ebenfalls rundheraus gelungen die
Octavia und die Drusilla…Das Ganze nahm sehr für sich ein in seiner
Direktheit, wie ja auch die lebhafte Resonanz des Publikums bewies…
In summa gratuliere ich Ihnen, Ihrem Vokal- und
Instrumentenensemble und dem spiritus rector der Musik!“ Prof. Joachim Herz, Dresden
Im Spannungsfeld von Mozarts Genie nähern wir uns seiner einmaligen Musik auf bisher wenig begangenen Wegen von seinen musikalischen Wurzeln bis in unsere klangliche Gegenwart an.
Mit Werken von Mozart, Haydn, JC Bach und Hans Huyssen