Poppea (1999)

Claudio Monteverdi

1999 stellt così facciamo in der Kleinen Szene der Semperoper Dresden Monteverdis „Poppea“ vor, als „barocken Krimi“ in einer eigenen 2 1/2 stündigen Fassung für sieben Sänger und sieben Instrumentalisten auf offener Bühne. Diese erste Opernproduktion des Ensembles wird ein großer Erfolg, mit Wiederaufnahmen 2002 und 2004/05 u.a. im Metropol-Theater München und im Rahmen zweier Tourneen durch Deutschland und die Schweiz.

In kongenialer Umsetzung der Vorlage Monteverdis und Busenellos verschmelzen in dieser Produktion Text, Musik, Gesang, Szene und Lichtregie zu einer Einheit und einem mitreißenden Gesamtkunstwerk – musikalische Besonderheiten wie ein um eine E-Gitarre erweitertes Continuo tragen dazu bei.

Besetzung 1999
Musikalische Leitung – Hans Huyssen, Regie/Bühne/Kostüme – Rudolf Danker (1999, 2002)/Martin Philipp (2004), Maske – Anke Espenhayn/Nadine Hohmann, Licht-Design – Gerrit Jurda, Sound-Design/Aufnahmen Götterwelt – Kris Heyne/Hans Huyssen, Technische Leitung – Gerrit Jurda, Regieassistenz/Abendspielleitung – Martin Phillip (1999), Luisa Lazarovici (2002, 2004), Produktionsassistenz – Jasmin Majetic, Plakat / Fotos – Hermann Posch, Produktion – Eike Grunert

Poppea – Stephanie Krug (Sopran), Nerone – Thomas Cooley (Tenor)/Ulrike Becker (Mezzosopran)/Henriette Meyer-Ravenstein (Mezzosopran), Ottone – Markus Forster (Altus)/Nicholas Hariades (Countertenor)/Martin Oro (Altus), Ottavia – Roswitha Müller (Mezzosopran)/Martina Koppelstetter (Mezzosopran)/Stefanie Früh (Mezzosopran), Seneca/Soldat/Mercurio – Helmut Seidenbusch (Bass) / Andreas Czerney (Bass), Arnalta/Lucano/Soldat/Nutrice/Todesbote – Michael Gann (Tenor)/Klaus Steppberger (Tenor)/Katrin Haube (Mezzosopran), Drusilla/Soldat – Silke Wenzel (Sopran), Violine – Fritz Kircher/Livia Krieg/Regine Freitag/Ursula Kortschak/Beate Kirchbichler, Cello – Hans Huyssen, Cembalo – Florian Birsak/Evelyn Laib/Robert Schröter/Franz Günthner/Peter Gerhartz, Orgel – Robert Schröter/Peter Gerhartz, Laute/Chitarrone/Gitarre/E-Gitarre – Uwe Grosser, Gambe/Lyrone – Irene Klein/Claas Harders/Brigitte Gasser

Kritiken

Preis: tz-Rose April 2002

tz München, 16.04.2002:

[Das Ensemble] überrascht und überrumpelt mit einer heißblütigen, dabei musikwissenschaftlich hieb- und stichfesten Direktheit des Spiels auf der Bühne wie an den alten Instrumenten, die die Frage “Was hat Oper jungen Leuten noch zu sagen?” einfach wegfegt. … [es] fesselt mit einer glühenden monteverdischen “Poppea”… von wütender Erotik angetriebenes Spiel… Erstaunen und Begeisterung im voll besetzten Haus…

Beate Kayser


– im Aufbau –

Prof. Joachim Herz in einem Brief an Regisseur Rudolf Danker vom 27. Mai 1999 
(Auszüge mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Empfängers):  

„… Vorbildlich die Diktion der Sänger. Ich habe noch nie eine Aufführung erlebt, wo Monteverdis bühnengemäßer Realismus, sein Abkonterfeien von Charakteren durch ihre Singweise so deutlich dargeboten worden wäre wie bei Ihnen. 

…Hervorragend fand ich, was in den Soloszenen, besonders zwischen Poppea und Nero, an Aktion stattfand: eminent abwechslungsreich und immer stimmend zur Musik. Die Poppea exquisit, sehr erotisch, stets klar ihre Absicht im Visier – überzeugend. (…) Ebenfalls rundheraus gelungen die Octavia und die Drusilla…Das Ganze nahm sehr für sich ein in seiner Direktheit, wie ja auch die lebhafte Resonanz des Publikums bewies… In summa gratuliere ich Ihnen, Ihrem Vokal- und Instrumentenensemble und dem spiritus rector der Musik!“ 
Prof. Joachim Herz, Dresden

CD: Remember Dido

REMEMBER DIDO vereint historische und zeitgenössische Musik aus Afrika und Europa in einer lebendigen Verbindung und Gegenüberstellung, gespielt durch ein europäisches Streichquartett auf historischen Barockinstrumenten.

Stephanie Krug: Sopran,
Daniel Sepec: Violine,
Thomas Fheodoroff: Violine,
Ursula Kortschak: Viola,
Hans Huyssen: Cello

Beer Song
Omusaalaba – Ekisooka
Brunnensränder – Verfall
Brunnenränder – Schöner
Omusaalaba Ekyokusato III
Fairy Queen – Thus happy and free
Dido Aeneas – Dido’s lament
Miniatures on Motherhood – Allegro ma non troppo
Whistling Song
Brunnenränder – Feinsliebchen
Brunnenränder – Ei du feiner Reiter
Fairy Queen – Prelude
Dido Aeneas – Ouverture

Preis: 21,- €

einschließlich Verpackung und Versand.

CD: Abbandonata

Verlassenheit und musikalische Ausgelassenheit

Italienische Barockmusik von Bottegari, Merula, Monteverdi, Frescobaldi, Uccellini, Caccini, Cazzati, Stradella, Händel und Vivaldi.

Stephanie Krug: Sopran,
Swanje Hoffmann: Barockvioline,
Antoinette Lohmann: Barockvioline,
Valentina Cieslar: Barockviola,
Marion Treupel-Frank: Traversflöte,
Margit Kovács: Cembalo
Uwe Grosser: Laute, Chitarrone,
Hans Huyssen: Barockcello,
Günter Holzhausen: Violone

So ben mi cha bon tempo
Quel sguardo sdegnosetto
Sonata Seconda
Sonata in a
Ombre voi che celate II
Armida Abbandonata I-Dietro l o
La follia
Sol da te mio dolce amore
Ciaccono
Cosi mi disprezzate Aria di Pass
In tristo umor
Lamento d’Arianna I
Ombre voi che celate IV
Armida Abbandonata V-Venti fer
Gelido in ogni vena

Preis: 21,- €

einschließlich Verpackung und Versand.

Dido – Liebende zwischen Orient & Okzident

Eine antike arabische Klage im Spiegel europäischer Barockmusik im Auftrag der Händel Festspiele Halle 2016

Mit Werken von Purcell, Cavalli, Graupner, Montéclair, Hasse & irakische Maquam Musik

Die berühmte Sage Dido & Aeneas aus Vergils Aeneis und Ovids Fasti  war eine der beliebtesten Opernstoffe des 17. und 18. Jahrhunderts.

Hören Sie in einem barocken Pasticcio die wichtigsten dramaturgischen Momente dieser Tragödie und das große Spektrum der Emotionen einer verratenen Frau in der affektgeladenen Musik  von  Purcell , Cavalli, Graupner, Montéclair bis hin zu Hasse. Den Rahmen bilden historische arabische Klagegesänge, die mit zyklischen Motiven eine Art Zeitlosigkeit darstellen, in die das dramatische Geschehen einbricht. Das historische Barockensemble wird so um drei historische arabische Instrumente erweitert ( Oud, Djoze und Darabukka) gespielt von irakischen Musikern, die sich mit ebensoviel Akribie und Hingabe der historischen Aufführungspraxis verschrieben haben wie wir. Durch die unmittelbare Gegenüberstellung werden die Unterschiede in jeder Hinsicht überdeutlich – stilistisch, intonatorisch, dramaturgisch und vom musikalischen Zeitverständnis her. Die europäischen Stücke gewinnen so an Profil und können wieder „neu“ gehört werden.

Ein konstruktiver interkultureller Dialog ist das eigentliche Anliegen dieses Konzertes.

Besetzung : Sopran, 2 Vn, Va, Vc, Vne, Laute /Chitarrone, Oud, Djoze Darabukka / Req

Johann Adolph Hasse: Cardà fra poco. Aus Didone abbandonata

Traditionelles irakisches Maquam „Matmi“ – Saad Thamir Gesang, Adnan Shanan Nay (arabische Flöte)

Kritik

Orientalische Klänge erobern Händelfestspiele

…Das Ergebnis dieses Experimentes  war unglaublich harmonisch und faszinierend. Das  Publikum schien begeistert, was sicher auch zwei besonderen Protagonisten lag: An Saad Tamir, mit seinem bescheidenen Auftreten, bei der doch so capriziösen, souveränen und doch so melancholischen Stimme, und der Solistin Stephanie Krug (Sopran). Besonders punktete Tamir mit seinem Vortrag des traurig schönen Klageliedes Tadini, in dem sich der Liebhaber über seine nicht erhörte Liebe beklagt.  Auf westlicher Seite war natürlich Stephanie Krug die jenige, die den selben starken Applaus im „Heimspiel“ errang: etwa für die Arie aus Francesco Cavallis Oper la Didone („Perfido, disleale“) oder aus Purcells Oper „Dido und Aeneas“ (Wayward sisters..“)
Hallespektrum 29.5.16